30.10.2007

BLOG PAUSE

Aufgrund eines Auslandsaufenthaltes muss ich diesen Blog für vermutlich mehrere Wochen unterbrechen. Danke.

24.10.2007

weiterel Aktionen

"Global Action Day" am 24.Oktober, weltweite Kundgebungen vor den Chinesischen Botschaften in verschiedenen Städten, auch in Berlin. Es jährt sich zum wiederholten Male der Hausarrest von Aung San Suu Kyi.

26. Oktober Friedenmeditation in Berlin und am darauffolgenden Tag, 27. Oktober, ein Friedenlauf und eine hoffentlich grosse Kundgebung, fuer die hier bundesweit aufgerufen wird.

Und hier das Plakat einer weiter Aktion in der Schweiz mit Stossrichtung Olympia 2008 und einer schönen Logoweiterentwicklung:

21.10.2007

Ausgeschafft und abgeschoben? Menschenrechte in Europa

Die FR berichtet hier und hier ueber den Umgang mit Asylanträgen von nach Deutschland geflüchteten Burmesen:
2006 wurden noch fast alle der 140 Antraege anerkannt, aber seit April gab es einen Wandel in der Spruchpraxis. Im Zeitraum April bis September entschied das Nürnberger Flüchtlingsbundesamt über 50 Anträge, nur gut 20 wurden positiv beschieden. Und das, obwohl alle den Fall Van Tha kennen, der sogar in einem Film dokumentiert wurde.

Der politsche in Burma tätige Stanley Van Tha wurde 2004 aus der Schweiz zwangsweise (an einen Rollstuhl gefesselt und geknebelt) - nach Burma "ausgeschafft", dort den burmesischen Schergen übergeben und dort prompt zu 19 Jahren Haft verurteilt. Stanley Van Tha verschwand im Insein-Gefängnis. Folter ist in solchen Fällen an der Tagesordnung. Niemand hat jemals mehr von ihm gehört.

Grund der veränderten Spruchpraxis des Nürnberger Flüchtlingsbundesamt ist eine erneuerte Einschätzung des deutschen Aussenamtes aus dem März:
..."abweichende politische Überzeugungen" führten in Birma "nicht unmittelbar zu Repressalien und Verfolgungen".
Aufgrund dessen hatte das Flüchtlingsbundesamt vermehrt Asylbegehren von Burmesen in Deutschland abgelehnt. Jetzt soll sich das, auf poltischen Druck hin, vielleicht wieder ändern.

Wie schauts wohl in der Schweiz und in Österreich aus?
Der offene Rassismus der Schweizer SVP von Herrn Blocher verschafft den Eidgenossen gerade weltweit Titelstories und in Österreich versucht der aus Tirol stammende, und christliche Werte im Mund führende, Innenminister Platter sich als rechter Hardliner zu positionieren. Er reisst gut integrierte Asylwerberfamilien auseinander und lässt ausser Land schaffen, äh, abschieben sagen die Österreicher. Der Fall Arigona brachte auch ihm einen internationalen Bekanntheitsgrad. Manche Österreicher sehen das wohl anders, wie einem Transparent einer Burmasolidaritätskundgebung aus Innsbruck zu entnehmen ist:

20.10.2007

VIDEODOKUMENTATION

Hier die erschütternde Doku (deutsch syncronisiert), die vor ein paar Tagen in ARTE zu sehen war.

Das englischsprachige Original gibts auf der (vom Ölkonzern Shell gesponsorten) Seite von Frontline World Die sehr gut gemachte Dokumentation beleuchtet sowohl den Genozid an den ethnischen Gruppen an den Grenzen (hier das Beispiel der Karen) als auch die Verfolgung der burmesischen Demokratieaktivisten im Landesinneren.

Und hier noch Hilferuf - Zoya Phan v am Parteitag der Tories:

8-8-88 und 8-8-(20)08: Rangun und Peking

Die Eröffnung der Olympischen Spiele in Peking wird am 8. August 2008 stattfinden !!!. Genau 20 Jahre nach dem Massaker in Rangun, wo 3000 Menschen vom burmesischen Militär niedergemetzelt wurden.

Hier das offizielle Olympia Logo und ein erster Gegenenwurf:


wie immer lesenswert und eine gute, aber leider nicht sehr hoffnungsvolle Zusammenfassung der letzten Ereignisse: Bertill Lintner in der FEER: The Burmese Way to Fascism

dramatischer Appell des Mönchs U Gambira

U Gambira hat den friedlichen Protest der Mönche mitangeführt. Eine grosse Zahl von mönchen wurde verhaftet und verschleppt. Die Situation ist anhaltend fürchterlicht, Verhaftungen, Folter und Geheimprozesse dauern an, wie zb der Guardian hier berichtet.

Dramatisch liest sich der Appell von U Gambira, der im Land auf der Flucht ist und seine Überlebenschancen als gering einschätzt.

DVD berichtet, dass mittlerweile die Familie von U Gambira, verhaftet wurde.

Burmas Geschäftsmann #1 - Tay Za (nun gesucht von George W. Bush)



im aktuellen Editorial von Irrawaddy gibts Infos über den Mann links im weissen Hemd, Tay Za. CEO von Air Bagan und wichtige Stütze des Mörderregimes. Und jetzt gibts neue Sanktionen der USA, die neben anderen auch speziell gegen ihn gerichtet sind.

(Blut-)Rubine und Sapphire im Wert von 1 Mio. € kommen jährlich von Burma nach Deutschland

Ein sehr gut geschriebener englischer SPIEGEL Hintergrundartikel über eine wichtige Einnahmequellen der burmesischen Militärs - Die Rubine aus den Minen von Mogok, die ihren Weg über Thailand und exklusive Edelsteinmessen, wie zb in Idar-Oberstein in zu deutschen Juwelieren finden.

18.10.2007

Ladkhhi Mönche unterstützen ihre Brüder in Burma

Stellvertretend für die vielen internationalen Solidaritätskundgebungen für Burma, die überall stattfinden, linke ich hier auf einen Artikel auf kashmirlive.com, wo der Marsch von Ladakhi Mönchen in Leh berichtet wird

Die erzwungenden Pro-Junta Demos und das Medienverbot der Generäle

Der Irrawaddy Artikel beschreibt, wie Leute, die zu Pro-Junta Demonstrationen hingezwungen wurden, sich über diese absurden Zwangsveranstaltungen lustig machten:

...
A resident in Sittwe in western Burma said that during the ceremony there, when organizers asked people to shout "Oppose," some in the crowd shouted, “Release the detainees."

"It was very funny,” he said.


ACHTUNG: Wenn Sie auf den Link oben klicken und der Irrawaddy Artikel lesen, bringt das 20 Jahre Gefängnis (wenn sie in Burma sind)

TV Tipp: heute 22.40 Uhr ARTE THEMA Spezial zu Burma

22.40 Uhr
Die Safran-Revolution (5 min.)
22.45 Uhr
Birma - Die Generäle gegen das Volk
Dokumentation, Evan Williams

ARTE sendet aus Anlass der Krise in Birma eine Dokumentation des britischen Reporters Evan Williams, der aufgrund seiner regimekritischen Berichterstattung auf der schwarzen Liste der Junta steht. Als Tourist getarnt trifft der Journalist Regimegegner und begleitet eine Sanitätseinheit der Untergrundarmee Free Burma Rangers, die vor allem der von der Junta gnadenlos verfolgten Bevölkerungsminderheit der Karen beizustehen versucht.

Hier gibts das video online

23.35 Uhr Diskussionsrunde
Die Diskussion gibts am nächsten Tag auch im Web zu sehen

16.10.2007

Wo sind die Mönche ?!!

"Where are the monks?" fragt das Time Magazin.

bekannter burmesischer kabarettist verschleppt

Der Spiegel berichtet hier über die Verschleppung des bekannten Humoristen und Komikers Par Par Lay. Mitglied der Guppe Moustache Brothers, war Par Par Lay schon lange im Gefängnis, zuletzt aber waren die nächtlichen Aufführungen der Gruppe in ihrem Haus in Mandalay aber eine gern besuchte Station für Individualreisende. Breit in der Traveller Bibel Lonely Planet beschrieben uind empfohlen fanden sehr viele Reisende den Weg zu den Moustache Brothers. Das die Junta den Kopf dieser Gruppe trotzdem verschwinden lässt, zeigt wohl die Skrupellosigkeit der Militärs und wie wenig sie sich bei den fortdauernden Säuberungsaktionen beeinflussen lassen.


New Light of Myanmar (NLM), die unlesbare Propagandazeitung der Junta, die von den meisten Burmesen nur als Verpackungsmaterial genutzt wird, beweist journalistische Kompetenz. Unfähig das einfachste Englisch zu lesen (Support the Monks - Free Burma) verwechseln sie ein Foto von einer Solidaritätsveranstaltung für Burma mit einem anti-amerikanischen Protest (eines der Lieblingsthemen von NLM)! Unglaublich. (danke an niknayman). Hier die online version des Lügenblattes auf der junta hopmepage.

15.10.2007

Internet in Burma geht wieder, ABER....

...
However, the junta has not totally left internet usage unguarded but put
in place policemen, who are trained on Information Technology, to monitor
users in cyber cafés, local net surfers said.

Besides, the internet cafés are required to install a screen-shot system
that will automatically take a screen-shot of the computers every five
minutes, in order to make sure users do not surf political sites and other
banned sites.
...
(Quelle: Mizzima)

Mandalay

Nachdem sich der Fokus der Berichterstattung auf Rangun konzentriert hat, findet sich hier ein Artikel über die Situation in Mandalay, tradtitionell die Stadt mit den meisten Mönchen.

14.10.2007

5 Augenzeugenberichte direkt aus Yangon

Burma eine Stimme geben. Besonders wertvoll sind Berichte von Menschen direkt aus dem Land. In diesem Fall hat es die New York Times geschafft. Fünf persönliche Aussagen von unterschiedlichen Menschen. Eine Hausfrau, ein junger Mann, ein Abt, ein Lehrer und ein Geschäftsmann. Übersetzt und ausser Landes geschafft, heben sich solche direkten Stimmen wohltuend von den Agenturmeldungen zu Burma ab.

13.10.2007

Burmas Waffenlieferanten:

China, Russland, Ukraine, Serbien, Singapore, Indien, Nord Korea, Israel.
Hier der Artikel mit Details.

12.10.2007

Der führende Burma Experte Bertil Lintner über das burmesische Militär

Militär jagt Hunde und Grafittikünstler

Irrawaddy berichtet, dass in Rangun nun selbst Hunde gegen die Junta demonstrieren:



The Burmese authorities have a new enemy to hunt down—dogs which are roaming Rangoon with pictures of Than Shwe and other regime leaders around their necks.

A resident of Shwegondine, Bahan Township, told The Irrawaddy on Friday that she saw a group of four dogs with pictures of the regime’s top generals around their necks.

Sightings were also reported in four other Rangoon townships—Tharkayta, Dawbon, Hlaing Tharyar and South Okkalapa.

Some sources said the canine protest had started at least a week ago, and was keeping the authorities busy trying to catch the offending dogs. “They seem quite good at avoiding arrest,” laughed one resident.

Associating anybody with a dog is a very serious insult in Burma.

Spray-painters are also at work, daubing trains with the words “Killer Than Shwe” and other slogans.

10.10.2007

One of the 1988 Generation Students, Hla Myo Naung arrested today on the way to clinic for his eyes treatment. His eyes were seriously injured by USDA members during the recent fuel hike protest. Hla Myo Naung, in his late 30s, suffers from a ruptured cornea and his doctor says he will lose the sight in one eye unless the condition is surgically treated. He was arrested and sentenced for two times in the past for involving anti-military protests and campaigns, and this is the third time arrested by Burma Military Junta. Still some 1988 Generation student members have been hiding inside Burma. A young woman had been with him was also arrested.

--

An active member of Aung San Suu Kyi's opposition party in Burma has died under interrogation, as the crackdown against last month's protests continues.

Win Shwe, a 42-year-old member of the National League for Democracy was arrested with five colleagues on September 26, the day the junta began to put down the demonstrations.

According to a Thailand-based human rights group, the Assistance Association for Political Prisoners, the security forces told Win Shwe's family that he had died during interrogation.

neues Videomaterial

Neues Videomaterial eines englischen Journalisten zeigt die Proteste und die Auseinandersetzungen auf der Strasse

09.10.2007

Die Macht der Mönche & Buchtipp der Woche


In der Coverstory der Printausgabe des Magazins Irrawaddy zeichnet der Herausgeber Aung Zaw die politische Rolle der Mönche nach: die Kolonialzeit, der von Ne Win, den Mönchsorden durch eine neue Struktur (State Sangha Nayaka Committee) und die Einführung von ID Cards zu kontrollieren, die fortschreitende Entfremdung der zu Kooperation gezwungenen älteren Abte und der jungen Mönche,... Viele Details im Bericht, die v.a. für Buddhismus Interessierte sehr interessant sind.

Passend zu diesem Thema auch der Buchtipp der Woche:

Ein umfangreiches, aber sehr lohnenswertes und spannendes Werk , dass auch komplett online (als html und pdf) verfügbar ist: Mental Culture in Burmese Crisis Politics - Aung San Suu Kyi and the National League for Democracy von Gustaaf Houtman. Houtmann beschreibt auf 400 Seiten die die Verbindung zwischen Buddhismus und Politik in Burma.


08.10.2007

aktuelle Ereignisse

Florian Rötzer fasst in einem Artikel auf Telepolis die laufenden Ereignisse gut zusammen.

weltweites Medieninteresse - Rambo Film

Auch wenn jetzt immer wieder Stimmen laut werden, die Welt würde sich von Burma abwenden und das Land wieder vergessen, muss festgestellt werden: Das Interesse an Burma war in den letzten zwei Wochen unglaublich gross. Burma war tagelang das Nummer 1 Thema weltweit. Tausende Artikel, von News bis qualitativ immer besser werdende Hintergrundartikel, schwappten durch die globale Medienmaschine. Das Bild der friedlichen buddhistischen Mönche gegen das grimmige brutale Militär war in unserer visuellen Welt unschlagbar. Der Blick der Medien war rechtzeitig auf Burma (das in den letzten 15 Jahren davor so gut wie nie medial wahrgenommen wurde, die meisten Leute kannten das Land ja nichtmal beim Namen) gerichtet, als die friedlichen Züge der Mönche begannen. Als dann geschossen wurde, konnten die Medien nicht mehr wegschauen und sie müssen die begonnene Geschichte auch jetzt weiterberichten, wenn auch natürlich in geringerem Aussmaß.

Hier ein Artikel aus Pakistan, der den Ansturm des Interesses auf Burmaaktivisten beschreibt, erwähnz welche Prominente sich anschlossen und warum John Rambo der Sache Burma noch dienen kann. Wer es noch nicht weiss: Sylvester Stallone hat gerade seinen Rambo Film im thailändischen Grenzgebiet fertiggedreht. Das Böse ist diesmal die burmesische Junta. Im Jänner im Kino. Hier der vor Gewalt und christlicher Welterlösung strotzende Trailer, der wohl die Antithese zur friedlichen buddhistischen Konfliktlösungsstrategie ist..

07.10.2007

erster Bericht aus den Gefangenenlagern - geheime Leichenverbrennungen

Der britische Telegraph hat die Aussagen eines jungen Novizen berichtet, der sieben Tage in einem der vier Lager in Rangun festgehalten wurde. Die Esistenz dieser Lager wird von der Junta nicht bestätigt, niemand hat Zugang.

Die Sunday Times berichtet über die nächtliche Verbrennung von Leichen in einem Krematorium von Rangun.

06.10.2007

die Diktatur der Zahl 9 und die Rolle von ET

Oft ist die Rede von den paranoiden Generälen, deren oft irrational erscheindende Handlungen nur schwer nachzuvollziehen sind. Wenig ist bekannt über den Selbstwahrnehmnung und geistige Verfassung des Führungszirkel. Auch wenn sich die Generäle seit ca 1990 buddhistisch geben und versuchen den Klerus zu vereinnahmen, verlassen sie sich mehr auf Zahlenkult und Wahrsagerei. Das Problem ist schon alt. Hier ein aufschlussreicher Hintergrundartikel (auf deutsch), der die Geschichte Burmas kurz skizziert, auf den langjärigen Diktator und Vorgänger voin Than Shwe, den General Ne Win, eingeht und auch erklärt was ET und Burma zu tun hat. Wer die abgefahrenen 9er Geschichten noch nicht kennt, wird wohl ein Grinsen bei der Lektüre des Texstes nicht vermeoden können.

05.10.2007

Medienberichterstattung in China; Beziehung Burma - China?

Dinah Gardner beschreibt die in einem Artikel für Asia Times die Berichterstattung der chinesischen Medien über die Protestbewegung in Burma. Neben diesem Hauptthema des Artikelsverblüfft ein zitiertes Statement eines Medienforschers über die offensichtlich Unklarheit über die wahren Beziehungen Chinas zu Burma:

"Burma is not just a trade partner but a political ally and neighbor of China and China has not really shared with the outside world what its relationship with Burma really is. Some have said Burma is a puppet regime [of China] and some have said it's effectively a province of China."
Hier noch eine Artikel, der entgegen der allgemeinen Meinung, die Einflussmöglichkeit Chinas geringer einschätzt, als allgemein angenommen wird. Der Artikel betont, das Burma sich prinzipiell gegen außen stark abschottet, erinnert, dass die Chinesen in den 60ern die Kommunistische Partei Burmas in ihrem Kampf gegen die Junta unterstützt hat und dass China nicht der wichtigste Handelspartner Burmas ist:
China is not Myanmar's biggest trading partner; Thailand is. "You keep seeing these references to Chinese oil and gas assets in Burma," Overholt said. "The reality is that they're trivial. China's attitude toward Burmese gas is that the Thais have already signed up for most of it and the Indians want the rest."

04.10.2007

Free Burma!

heute weltweiter online Protest.

Am wichtigsten ist aber weiterhin die Frage nach dem Verbleib und Schicksal der verschwunden Mönche. Das deutsche Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL hat gestern als eines der wenigen Medien diese Frage eindringlich gestellt und konnte einige neue Informationen und eine Bestätigung der Verschleppungen liefern.

Free Burma!

03.10.2007

China, Indien, Russland und Singapore

Bertil Lintner schreibt auf Yale Global online einen ausgezeichneten Hintergrundartikel zu den Nachbarn und Hauptunterstützern der burmesischen Junta. Chinas Beziehungen zu Junta gehen am laengsten zurück, konkrete Lieferungen begannen aber auch erst 1991. Mittlerweile sind viele Chinesen im Land, v.a. Mandalay wird von den Burmesen selbst schon als "chinesische Stadt" gesehen (wer denkt da an Lhasa? - Allfällige Paralellen und Unterschiede Burma zu Tibet muesen auch noch behandelt werden). Es gibt in Mandalay auch Verbitterung der Burmesen gegenüber den ökonomisch übermächtigen Chinesen aus Yünnan. Viele Burmesen wurden aus dem Stadtkern zwangsumgesiedelt.
Indien hat Mitte der 90er nachgezogen und ist - nach anfangs kritischer Haltung nach Niederschlagung der Demokratiebewegung 1988 - jetzt sehr pragmatisch und führt an seinen Grenzen gemeinsame Operationen mit dem burmesischen Militär durch. Russland liefert der Junta Waffen und verspricht auch einen Nuklearreaktor. Wenig erwähnt wurde bisher die sehr enge Beziehung der Junta zu Singapur. Die Generäle reisen dort ein und aus, haben ihr Geld dort liegen und wenn sich jemand fragt, warum das Internet nicht mehr geht, liegt die Antwort auch in Singapur:

Bertil Lintner:

"...Singapore has trained Burmese intelligence officers in cyber warfare and even helped establish a cyber-warfare center in Rangoon, which monitors the activities of dissidents in the country and in exile."
Hier ein ausführlicher Artikel zu Singapur und hier ein Zitat aus einer anderen Quelle:

Andrew Selth, a research fellow at Queensland’s Griffith University, has written in Jane’s Intelligence Review that with an estimated $2.65 billion at stake in Burma, Singapore companies “have been some of the biggest investors in Burma’s military junta.” Selth said that Singapore “has sent the junta guns, rockets, armored personnel carriers and grenade launchers.” Singapore companies have also provided computers and networking equipment for Burma’s defense ministry and army, “while upgrading the bunkered junta’s ability to network with regional commanders.”

A former assistant secretary of state for the US Bureau of Narcotics and Law Enforcement Affairs, Robert Gelhard, has said half of Singapore’s investment in Burma has “been tied to the family of narco-trafficker Lo Hsing Han.”

Druck auf diese Junta-Unterstützerländer (dafür eignen sich breite Internetaktionen vermutlich gut, zumindest ebenso gut wie diplomatische Briefe unserer Regierungen) sollten sich vielleicht nicht nur auch China (Russland ist sicherlich aehnlich einzuschaetzen) beschraenken, sondern auch Indien und Singapore einschliessen.

Erdgas in Osten und Westen Burmas

In der Neuen Rheinische Zeitung beschreibt Andreas Berger sehr gut das geplante Erdgasgeschäft der burmesische Junta und die Beteiligung und Interessen von China, Indien und Südkorea. Es geht beim "Shwe Gas Projekt" um die Erschliessung eines neuen Erdgasfeldes im Westen Burmas (inklusicve einer Pipeline nach Kalkutta). Hauptinvestor ist der Konzern Daewoo International Corporations aus Korea.

Die Geschichte der Erschliessung eines Gasfeldes im Osten Burmas (Yadana/Yetagun) mit Hilfe des französischen Total Konzerns lässt schwere Befürchtungen aufkommen. Total ist weiter in Burma tätig.

02.10.2007

Wo sind die 4000 Mönche? Was wird aus Ihnen?

BBC berichtet folgendes:

...
'Disrobed and shackled'

About 4,000 monks have been rounded up in Rangoon over the past week and are being held at a disused race course and a technical college, the BBC has learned.

Sources from a government-sponsored militia said they would soon be sent to prisons in the far north of the country.

The monks have been disrobed and shackled, the sources told BBC radio's Burmese service. There are reports that the monks are refusing to eat.

In Geneva, the UN Human Rights Council is holding an emergency session which is expected to hear testimonies from witnesses to the violence.

"As the protesters are becoming invisible, our concern only increases for the safety and well-being of the monks, presumably confined to their monasteries if not worse," High Commissioner Louise Arbour said.

The 47-nation council lacks enforcement powers, and is limited to focusing global attention on human rights offenders.

--
Hier die gleiche Information auf Deutsch in einer österreichischen Zeitung

Hier - wieder Englisch - noch ein Bericht von Irrwaddy.org mit mehr Details. Auch www.buddhistchannel.tv stellt die einfringliche Frage "Where are Myanmar's monks?"

ein burmesischer Mönch in Deutschland




Ashin Sopaka ist ein Mönch aus Burma, der 2003 geflüchtet ist und seither in Deutschland lebt. Um für den Frieden in Burma zu werben und die Öffentlichkeit, die Burma bis zu den aktuellen Ereignissen nicht wahrgenommen hat, über den Wunsch der Burmesen nach Freiheit und Demokratie zu informieren, hat Ashin Sopaka mehrere Friedenslaüfe unternommen-

Derzeit ist er sehr gefragte Auskunftspeson für die Medien - Auf seiner Homepage gibts ein Videoarchiv seiner Interviews.

01.10.2007

Verschleppung, Folter, Mord, Internierungslager

Die heute am Montag bekanntgewordenen Nachrichten können nur als erschütternd bezeichnet werden: Das Vorgehen der Militärs hat nach verschiednen Vermutungen (Überlaüfer, Botschafter, anonyme Quellen) sehr viele Opfer gekostet, die (nun systematischen) Razzien und die Suche nach untergetauchten Mönchen geht unvermindert weiter.

Die verhafteten Laien sind im Gefängnis, die verschleppten Mönche (viele hunderte) sind offensichtlich in einem provisorischen Internierungslager eingesperrt und werden dort misshandelt. Die Mönche sollen ins Hinterland gebracht werden und die Furcht der Burmesen ist sehr gross, dass ihre Mönche dort verschwinden.

Telepolis hat hier einen kurzen Artikel zum heutigen Tag mit weiterführenden Links.